Psalms 10

Text: Psalm 10,1-18 Der 10. Psalm hat keine besondere Überschrift, schließt sich aber sonst wohl an den vorhergehenden neunten Psalm an, und lehrt, wie zwischen die im neunten Psalm bezeugte Zuversicht und Freudigkeit in bösen Stündlein auch Furcht und Kleinmütigkeit mit unterlauft, und was das sodann für einen Kampf veranlasse. Erzählt der gläubige Beter seine Anfechtungen, in die er gekommen, und die ihm der tägliche Anblick: wie es in der Welt hergehe, veranlaßt und verursacht, worüber er in seinem Halt an den wahren GOtt geschwächt werde V.1-12. Siehe aus diesem Allem, wie der Fürst dieser Welt zu allen Zeiten sein Werk in den Kindern des Unglaubens gehabt und was der Sanftmütige und Demütige unter der Andern ihrem Zorn und Stolz immer zu leiden gehabt habe. Höre aber aus unserem Psalm weiter, wie sich der Verfasser desselben unter diesen Anfechtungen aufzurichten, und mit Glauben und Gebet zu kämpfen, und zu überwinden gesucht hat V.12. bis zum Beschluß. Wie gehst du zu deiner Zeit unter dem Lauf der Welt dahin? Hast du auch etwas darunter zu leiden, erwärmst du dich aber auch wieder bei der Welt und ihrem Genuß? Trachtest du auch zu essen von dem, was der Welt beliebt? Oder hältst du über dem Glauben an GOttes Gericht und bedenkst: wie einem sein frühzeitiges Greifen nach dem Sichtbaren, in dem Unsichtbaren so teuer werde von GOtt abgezogen werden, und wie GOtt mit seinem Zorn den Zorn der unmächtigen Menschen werde zusammen treiben; betest du aus solchem Glauben? Wartest du auf das Reich GOttes, darin noch alle echte GOttes, alle Worte JEsu in vollen Gang und Schwang kommen werden? darin auch ein Jeder seine Leiden, die er unter dem Zorn und Stolz der Gottlosen gehabt hat, wird zu genießen haben? Hältst du also die Geduld und den Glauben, der den Heiligen aufgegeben ist?
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